Usability GPS Software: Tomtom vs. Nav4All vs. Route66

Ich teste ja öfters Software von diversen Navigationssystemen. Diesmal war es die Gratis-Navigationssoftware Nav4All und TomTom6 für UIQ-Handys.

Nav4All

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Grundsätzlich mal ist die toll, weil es auf sehr vielen Handys geht: ist ein Java programm. Info-Link: www.nav4all.de
– Blackberries, Windowsmobile, Nokia, Sonyerricsson, samsung, Motorola usw…. es geht echt fast alles – bluetooth vorausgesetzt für den GPS Empfänger, die gibts übrigens ab ca. 45 Euro.

Route66
Route66 gibts glaub ich nur für Symbian S60 Handys. Ist jedenfalls sehr gelungen, vor allem die Sprachansage ist viel besser als bei TomTom, man kann nach gesprochenen Richtungsansagen fahren – ich hab jedenfalls nie eine Halterung für das Handy im Auto montiert, sondern bin immer nur nach den akustischen Ansagen gefahren, außerdem ist verkehrabhängige Steuerung (TMC) dabei. Bei TomTom kostet das extra. Ich denke für normale Handys ohne Touchscreen ist Route66 optimal.

TomTom

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Tomtom ist von der Usability her das Beste für Touchscreen-Systeme – und nicht umsonst wurden die Marktführer. Ich denke das meiste ist selbsterklärend. lediglich die Adresseingabe könnte noch einfacher sein. Das ist bei Route66 am Besten gelöst.

Bei TomTom gibt’s auch diese netten Radar-POIs: man wird zuverlässig vor Radarstationen und Ampelkameras gewarnt. Hilft einem doch ein wenig Geld zu sparen. Das Ganze gibts entweder gratis oder wiederum kostenpflichtig über TomTom.
Tomtom ist halt sehr optisch orientiert. Auf die Sprachansagen alleine kann man sich leider nicht verlassen…

Die Menüs von Tomtom 6 sind wirklich gut designt – absolut intuitiv zu bedienen.

Nav4All

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Zurück zu Nav4All: in Teilen ist es besser als die anderen, die Karten sind wirklich 100% aktuell, sie kommen vom Server. Aber der Nachteil ist man darf sich nicht verfahren, das dauert sonst leider ab 45 Sekunden aufwärts, bis die neue Route nachgeladen wird. Für eine fremde Stadt völlig unbrauchbar! Wie gesagt, die Daten kommen immer vom Server, nichts wird am Handy gespeichert. Es werden zum Navigieren nur Pfeilsymbole angezeigt. Wirkt zwar sehr veraltet – aber es funktioniert doch.

Das Datenaufkommen ist gering, ich denke wenn man das 10x in der Woche verwendet kommt man auf 5-10MB im Monat.
Was auch unangenehm auffällt: Die Sprachanweisungen.

Die Anweisungen sind sehr „unhöflich“. Die Stimme sagt einfach „Jetzt rechts“
zum Teil ohne Zutatz – kein „Bitte“ kein „Abbiegen“ einfach rechts.

Habs auch beim Wandern getestet. Zu Positionsbestimmung ist es Ok. Blöd halt wenn man eine Karte nachladen möchte und keinen Empfang mehr in den Oberösterreichischen Bergen hat. Na ja, ich bin heil zurückgekommen, die Wege waren gut markiert 😉
Habs übrigens auf meinem SonyEricsson P1i zusammen mit einem Bluteooth GPS vom Typ „Nokia LD 3W“ getestet, positiv war dass der GPS Empfänger echt gut mit SonyEricsson zusammenarbeitet.

FAZIT:

Selbst wer sporadisch am Handy navigieren will benötigt TomTom oder Route66, kostet halt 100 Euro, ein Komplettpaket von TomTom als Gerät gibts aber schon um 160€. Fraglich ob man da wirklich Software und GPS-Empfänger fürs Handy erwerben sollte…

Nav4all kann man leider nicht als ernste Alternative einsetzen.

Xing Usability

Bei Xing hat man vordergründig den Eindruck, dass man sich dort um Usability bemüht, weil die Screens recht aufgeräumt wirken.
Ich glaube aber trotzdem, dass da einiges an Problemen zutage kommen würde, wenn man einen Usability Test machen würde. Ich benutze es recht oft und stolpere trotzdem dauernd über verschiedenste Usability-Hürden. So z.B. heute beim Versuch, jemanden einzuladen:
Der Einladungsscreen wurde vor kurzem geändert. Ich möchte natürlich einen persönlichen Einladungstext mitsenden, das war aber gar nicht so leicht zu finden:
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Einmal hab ich versehentlich auf den Reiter „persönlicher Einladungslink“ geklickt, da waren dann meine ganzen Eingabem im Formular weg.
Dann hab ich erstmal eine unpersönliche Einladung verschickt und mich per Email für die unpersönliche Einladung entschuldigt. Dann hab ich gesehen, dass man auf den Link unten klicken muss. Finde ich ungeeignet, weil ein Link impliziert, dass eine andere Seite geöffnet wird und ich mich da schon wieder fragen muss, ob meine Formulareingaben dann weg sind.

Amazon Usability

Vorgestern wurde ich im Rahmen einer Vorlesung an der Donauuni gefragt, wie das sein kann, dass eine Site wie Amazon, die riesig ist und finanziell von ihrer Usability abhängig ist, Usability Fehler aufweist, – die jeder kennt und die sich seit Jahren nicht geändert haben.
Ich habe das Beispiel des Login-Screens gezeigt, der mehrere Probleme aufweist und über den User immer wieder stolpern:

amazoneinloggen.jpg

(Usability Probleme: Anordnung der Felder entspricht nicht dem User-Workflow und nicht Internetkonventionen, Wording ist mal in Ich-Form mal in Sie-Form etc.) – das ist mein Gegenvorschlag:
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Also ich hab da nicht wirklich eine Antwort. Am World Usability Day muss ich sagen, dass es noch immer tausend Gründe gibt, warum Usability NICHT gemacht wird. Warum das jetzt gerade bei Amazon so ist weiß ich nicht.

8.11.: World Usability Day

Der 8. November ist der diesjährige “World Usability Day”. An diesem Aktionstag finden weltweit, in 40 verschiedenen Ländern, Veranstaltungen zum Thema benutzerfreundliche und gebrauchstaugliche Produkte statt. Diesjähriges Motto: „Making Life Easy“.
Der “World Usability Day” wird seit 2005 von der UPA (Usability Professionals Association), dem internationalen Berufsverband der Usablity Experten organisiert (www.wordusabilityday.org).

Der Aktionstag wird zum Anlass genommen, um auf Usability und die Vorteile von benutzerorientiertem Design in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen aufmerksam zu machen. Durch die stärkere Einbindung der Nutzerperspektive in den Produktentwicklungsprozess soll die Zufriedenheit der Nutzer mit dem Endprodukt steigen. Dies führt in weiterer Folge auch zu höheren Umsätzen bei den Produktanbietern.

Im Zuge des “World Usability Day” findet dieses Jahr auch ein Video Wettbewerb statt. Im “Usability Video Contest” kann jeder seine Erfahrungen mit nutzerfeindlicher Technik mittels eines Videos dokumentieren. Diese Videos werden auf YouTube gestellt und so der Öffentlichkeit präsentiert (mehr Informationen zum Video Wettbewerb: www.usability-video-contest.org).

Lesen am Bildschirm: e-Book Reader

Apropos ausdrucken im Betriebssystem (ich hatte in meinem letzten Beitrag bemängelt, dass ich am Mac nicht mehr mehrere Dokumente auf einmal im Betriebssystem drucken kann): User lesen längere Texte lieber ausgedruckt als am Bildschirm. Lesen ist am Bildschirm um 25% langsamer als in Print. Das kommt daher, dass ein Bildschirm immer schlechtere Auflösung hat als ein Blatt Papier. Serifen soll man am Bildschirm nicht verwenden, eben wegen der schlechten Auflösung, am Papier helfen sie aber dem Auge bei der Erkennung von Wörtern.
Zufällig lese ich im Telekom-Blog über den Sony eBook-Reader und die Frage, ob das das Todesurteil für den Buchhandel ist.
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Ich kann mich dunkel erinnern, dass die Frage schon vor mehr als 10 Jahren ein Thema war, als die ersten e-Books herauskamen.
Ich habe meine Zweifel. ICH möchte kein Buch mit dem Reader lesen müssen. Ich kenne auch niemanden, der so ein Gerät verwendet.

Gerade hatten wir auch einen Usability Test einer Website, auf der weiterführende Informationen zu einem Thema u.a. zum Download angeboten wurden und ja – die Testpersonen sagten, sie möchten sich das gerne ausdrucken und es dann in Ruhe lesen – auf Papier und nicht am Bildschirm.