Sehr lange Webseiten

Momentan in Mode: Riesige Schrift, riesige Eingabefelder, viel White Space dazwischen. White space ist ja an sich etwas Positives für Usability und sollte z.B. verwendet werden, um Gruppen zueinander gehöriger Elemente (information chunks) voneinander abzutrennen. Allerdings, wenn zu viel White space verwendet wird – zwischen allen Elementen – und auch sehr große Elemente (z.B. auch riesige Bilder) verwendet werden, kommt es dazu, dass viel gescrollt werden muss. User können zwar scrollen, aber das tun sie nicht allzu gerne. Das Zitat einer Testperson bei einem Usability Test in unserem Labor „da scrolle ich mir einen Wolf“ finde ich dazu besonders lustig.

Des öfteren habe ich auch schon beobachtet, dass Inhalte in der Mitte einer sehr langen Seite quasi „überscrollt“ werden, die Benutzer Inhalte dadurch übersehen und verpassen.

Besonders problematisch finde ich sehr lange Formulare. Die bereits befüllten Felder verschwinden beim Scrollen aus dem Blickfeld. Benutzer möchten aber gerne sehen, was sie schon eingetragen haben und müssen dann rauf und runter scrollen und sich die Einträge merken. User sollten sich aber nichts merken müssen im User Interface. Ein uraltes Usability-Prinzip, das die „cognitive load“, also die geistige Belastung betrifft. Die sollte eigentlich möglichst gering gehalten werden, wenn man gute Usability erreichen will.

Visualisierung

Überraschendes Beispiel einer fehlgelaufenen Visualisierung: Die Überschrift spricht von „parallelen“ Online Kanälen. Darunter eine lineare Time-Line, die eine Uhrzeit zigmal anzeigt und man sieht hier gar nichts „Paralleles“.

Auf den ersten Blick kennt man sich nicht aus.

Empfehlung zur Alternative: Da es mehr Veranstaltungen als Zeitpunkte gibt: Warum nicht die Timeline QUER darstellen und die Veranstaltungen darunter!