Produktbezeichnungen, Tarifrechner

Weil mit Ebay recht mühsam, habe ich den Tarifrechner der Post genutzt, um herauszufinden, was das Verschicken eines Packerls kostet und war damit ziemlich zufrieden. Die Navigation zum Start des Rechners müsste man offensichtlicher machen aber ansonsten ist er schnell und einfach würde ich nach einem groben Überblick mal sagen. Wo ich allerdings gestolpert bin das war die alte Frage danach, ob man etwas als „Brief“ oder als „Paket“ versenden soll.

Vorhin haben wir uns grade darüber unterhalten, dass Automaten (z.B. Fahrkartenautomaten) oder Websites Produktnamen anzeigen, ohne Erklärung dazu, weil im Unternehmen der Name so etabliert ist, dass man dort gar nicht daran denkt, dass Mann/Frau von der Straße (wie sagt man dazu im Internet ;-)) den Begriff eben NICHT kennt oder zumindest nicht weiß, was man sich darunter erwarten kann.

Jetzt, wo ich so drüber nachdenke, gehe ich nochmal zu dem Tarifrechner und sehe (erst jetzt), dass es eine Info dazu gibt. Die ist allerdings wenig aussagekräftig. Bei „Brief“ ein Epilog über die Vorteile des Briefes im Vergleich zu Email und bei „Paket“ eine umfangreiche Abhandlung über die Typen von Paketen. Jetzt weiß ich es noch immer nicht.

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Liste mit Checkboxes am Mac

Mir passiert es, dass ich eine Software lange Zeit nutze, ohne bestimmte Features zu bemerken. Z.B. diese Liste mit Checkboxes am Mac:

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Ich hab mich schon öfter drüber geärgert, dass das Fenster recht klein ist, und wenn man Optionen ancheckt und dann scrollen muss verliert man leicht den Überblick.
Und das auf einem Mac .. das ist man eher nicht gewöhnt.
Und GESTERN bemerke ich zum ERSTEN MAL den kleinen Punkt unterhalb (rot eingerahmt) und dass man da dran ziehen kann. Siehe da, es macht das Fenster größer ..
Ich würde sagen, dass das Punkterl-Interaktionselement eventuell etwas ZU klein geraten ist.

Ebay Usability

Also ich habe immer gedacht, dass Ebay ein Beispiel für eine gute Website ist, weil auf Usability-Konferenzen Leute von Ebay Vorträge halten, erzählen, dass sie jedes neue Feature sofort usability testen und weil ich die Kategorisierung sehr gut finde. Besonders in Kombination mit der Suche: man gibt ein Suchwort ein und bekommt auch alle Kategorien angezeigt, in denen das Suchwort vorkommt und das wunderbar übersichtlich. Aber habt ihr schon mal versucht, in Ebay was zu VERkaufen? Ich hab das heute, nach mehreren Tagen des Anlaufs zum ersten Mal gemacht/geschafft. Und phuu – frage mich jetzt, wie Ebay überleben kann .. Ich bin dabei in Endlosschleifen festgehangen, habe zwischendurch alle Eingaben verloren, wichtige Links nicht gefunden („wo ist der Verkaufen-Button?“) , Optionen nicht in den Kategorien erwartet, in denen sie dann tatsächlich waren, nicht die Hilfe bekommen, die ich an der Stelle erwartet habe undundund. alles in allem ein Disaster. Vielleicht klappts ja besser, wenn man es ständig verwendet, aber für diejenigen, die es hie und da verwenden ..

1. Österreichischer Newsletter Award (September 07) – die 2.

Lesen von Text und Bildern:
Interessanterweise erhalten die Bilder in diesem Newsletter von Hornbach kaum Fixationen.

Das muss aber nicht heissen, dass man keine Bilder verwenden soll. Die hier wirken professionell und machen das Layout ansprechend und übersichtlich.
– wenn die Email als HTML geöffnet wird. Ich persönlich lese Emails nicht als HTML, weil ich mir die Werbebanner ersparen will. Viele Newsletter kommen dann ziemlich durcheinander daher, fast unleserlich. Gibt es Studien dazu, wieviele User Emails als HTML lesen?

ISO Normen für Websites

Scheint noch gar nicht so weit verbreitet zu sein, dass es auch ISO Normen für Websites gibt: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion Teil 151: Leitlinien zur Gestaltung von Benutzerschnittstellen für das World Wide Web (ISO/DIS 9241-151:2006). Zu finden darin:

  • Referenzmodell zur nutzerzentrierten Gestaltung
  • Grundsätzlicher Entwurf und Strategie
  • Gestaltung
  • Navigation und Suche (in dem Kapitel gehts um die Informationsarchitektur)
  • Darstellung (hier gehts um die Gestaltung einzelner Seiten)

Das Ganze ist ziemlich praxisorientiert für eine ISO-Norm!

Eyetracking Direct Mail

Wir haben natürlich auch schon Direct Mail Aussendungen auf deren Werbewirkung hin untersucht.

Das soll jetzt kein Vergleich mit dem Newsletter-Beispiel sein, sondern eine Betrachtung, wie Text gestaltet sein muss, damit er gelesen wird..

Das Bild zeigt Heat-Maps im zeitlichen Verlauf. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt wiederum eine Liste mit Aufzählungen in der Mitte. Da ähneln sich die Mechanismen am Web und am Papier: Fließtext wird kaum durchgelesen, aber Text und Links, Überschriften, Listen etc. ziehen das Auge an.

Das Eierlegende-Wollmilchsau-Problem

Eben hat mich interessiert, ob ich es vielleicht wieder mal mit dem Office-Paket „Ragtime“ probieren soll. Ich hatte das jahrelang in Verwendung (ist aber schon so 10 Jahre her). Damals gabs nur die Mac-Version. Die Software konnte schon ziemlich viel – von den Funktionen her genausoviel wie MS Office. War aber eines der ersten Softwarepakete, mit echtem „what-you-see-is-what-you-get“, d.h. dass beim Drucker ziemlich genau DAS rauskommt, was man am Bildschirm auch sieht.

Da hatte Word damals nichteinmal noch die Layout-Ansicht. Und das Schöne war die Usability. Einfach mit der Maus Rahmen am Papier verschieben. Das mach mal einer nach in Word – oh graus. In Powerpoint gehts besser, aber da kann ich halt keine langen Dokumente mit Seitenumbruch anlegen. Ragtime konnte sogar Serienbriefe und man hatte ein Rechenblatt (also ein Excel) in einem Rahmen am Papier, in dem man rechnen konnte und das man da reinkopieren konnte, ohne, dass Office abstürzt oder die Schrift von magischer Hand in ein völlig falsches Format umgewandelt wird.

Word hatte schon vor 15 Jahren, als ich meine Diss schrieb, ausreichend viele Funktionen: Inhaltsverzeichnis, Formatvorlagen, es war einfach alles da. Mir fällt keine Funktion ein, die seither dazugekommen wäre, die sie toll wäre, dass ich sie mir gemerkt hätte.

Was mir aber definitiv aufgefallen ist, ist, dass die Usability immer schlechter wird. Man müsste die Zeit erfassen können, die man beim Schreiben eines Berichts für das eigentliche Schreiben braucht und die Zeit, die man fürs Layouten braucht. Wäre sicher erschütternd.

Jetzt lese ich also wieder nach über Ragtime. Sie hatten zwischendurch eine Light-Version gehabt, die nicht alles konnte, aber billig war. Jetzt haben sie eine eierlegende Wollmilchsau, die alles kann, was der Mensch eh nicht braucht und teuer ist. Also wirds keiner kaufen.
Verdammt schade. Ich möchte lieber eine Textverarbeitung, die vielleicht nicht ALLES kann (ich bin ja kein Desktop Publisher oder Grafik-Profi), die aber ein wirklich gutes User Interface hat.

1. Österreichischer Newsletter Award (September 07)

Nachdem die Preisverleihung erfolgt ist, kann ja jetzt das Geheimnis gelüftet werden, wer den Preis gewonnen hat. Also, Nr. 1 war Bene, Nr. 2 war Hornbach und Nr. 3 Stiegl. Aus der Eyetracking-Untersuchung (20 Testpersonen) ein paar Erkenntnisse:

Zur LÄNGE: Dass Infos im oberen Bildschirmbereich mehr Aufmerksamkeit bekommen als weiter unten ist sicher nichts neues. Beim Stiegl-Newsletter sind die Überschriften oben auch nicht nach unten verlinkt. Der Newsletter „verhungert“ daher nach unten zu. Man bräuchte die untersten Beiträge gar nicht schreiben:

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