Amazon Usability

Vorgestern wurde ich im Rahmen einer Vorlesung an der Donauuni gefragt, wie das sein kann, dass eine Site wie Amazon, die riesig ist und finanziell von ihrer Usability abhängig ist, Usability Fehler aufweist, – die jeder kennt und die sich seit Jahren nicht geändert haben.
Ich habe das Beispiel des Login-Screens gezeigt, der mehrere Probleme aufweist und über den User immer wieder stolpern:

amazoneinloggen.jpg

(Usability Probleme: Anordnung der Felder entspricht nicht dem User-Workflow und nicht Internetkonventionen, Wording ist mal in Ich-Form mal in Sie-Form etc.) – das ist mein Gegenvorschlag:
amazonloginvorschlagkl.jpg

Also ich hab da nicht wirklich eine Antwort. Am World Usability Day muss ich sagen, dass es noch immer tausend Gründe gibt, warum Usability NICHT gemacht wird. Warum das jetzt gerade bei Amazon so ist weiß ich nicht.

0 Gedanken zu „Amazon Usability“

  1. Das ist hoch interessant: Ich hatte vor einigen Jahren die Aufgabe Buchshopseiten zu evaluieren und auf Usability-Fallen zu prüfen. Grund: Die Conversionrate war zu gering. Großes Interesse an den Angeboten, aber nur sehr wenig Interesse wurde dann zum Kauf umgewandelt. Schnell waren die Fallen entdeckt: Das Kaufen war zu schwer, der Anmeldevorgang zu kompliziert und der Einkauf wurde zu schnell abgeschlossen, falsches Wording und und und. Ein paar Änderungen hätten einen Erfolg gebracht. Aber das Argument der Verantwortlichen alles beim alten zu belassen war: Amazon als erfolgreichster Buchladen hätte es ebenso gelöst.
    Amazon braucht wohl diese Probleme nicht lösen, weil sie kein Problem darstellen. Der Verkauf läuft auch so gut. Viele Benutzer meinen, sie müßten „da durch“, weil sie auch keine Alternativen kennen und daher genügend „Druck“ haben, sich zu ihrem Ziel durchzuhangeln. Und wer es einmal geschafft hat, der hat das System erlernt. Ähnlich einem teuer gekauften Videorecorder, den man endlich programmieren kann und sich die notwendigen Schritte angeeignet hat. Da kauft man sich auch kein neues Gerät… schade eigentlich…

  2. Monopolisten können sich eine ungenügende Usability leisten!
    Ich gebe Ihnen recht. Analog verhält es sich bei Ebay. Einen Artikel dort einzustellen ist extrem mühsam. Die Formulare enthalten dutzende Fehler sind langsam usw. Die Usability wird dort immer schlechter, die sind aber (leider) in einer Position es sich wieder leisten zu können.

  3. Lustig finde ich auch, dass man bei Amazon

    mit einem Benutzer mehrere Konten führen kann.
    Die Konten werden durch unterschiedliche Passwörter aktiviert.

    Im normalfall heisst es immer 1 User + 1 Passwort = 1 Konto,
    bei Amazon habe ich z.B.: 1 User + 2 Passwörter = 2 Konten.

    Da wird die Bestellungsverfolgung zum „Such und Find“ spiel wenn an nicht weiss wie man sich angemeldet hat.

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