Informationsarchitektur beim Finanzamt (FinanzOnline):

Unter „DataBox“, „Admin“, „Extern“ und „Info“ werden sich die User
nichts vorstellen können.

finanzamt_klein
Eine so wichtige Info wie die Zahlungsübersicht der Einkommensteuer findet sich unter „Extern“ -> ?.
Da wurde sicher nie ein Usability Test gemacht. Die DIN-Normen
verlangen ja auch nach Erwartungskonformität. In diesem User Interface wohl kaum gegeben.

Feedback zu Vertragsabschlüssen

Hier ein Beispiel für mangelndes Feedback bei Vertragsabschlüssen, wie es von Usern bei Usability Tests oft bemängelt wird: Ich habe bei Telering zusätzlich zu meinem Vertrag ein Datenpaket bestellt, heisst dort „Voll.Net“ .

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Das wird kein User verstehen. Ich brauchte 2 Telefonate, um erst herauszufinden, wie die Option heisst und dann nochmal nachzufragen, was das Kleingedruckte bedeutet. Wenn man es dann bestellt bekommt man die höchst sparsame Mitteilung „Änderung wurde erfolgreich übermittelt“

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– Stellt sich für mich jetzt wieder die Frage: Ab WANN verfüge ich denn nun über das Datenpaket? Ab heute, ab nächstem Monat?? Schon wieder anrufen nötig …

Interview mit Aza Raskin von Mozilla Labs und Artikel auf golem.de zum User Interface von Firefox

Mozillas Browser soll humaner werden, am besten soll das Interface ganz verschwinden. So beschreibt Aza Raskin, der seit Anfang 2008 „Head of User Experience“ bei Mozilla Labs ist, das Ziel seiner Arbeit. „Menschen fürchten sich oft vor Veränderungen“, sagt Raskin im Gespräch mit Golem.de, aber nur was anders ist, könne auch besser sein.

Aza Raskin ist 24 Jahre alt und knüpft an die Arbeit seines 2005 verstorbenen Vaters Jef Raskin an. Der gilt als Vater des Mac und arbeitete schon daran, die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer humaner zu machen. Der Sohn hielt mit zehn Jahren seinen ersten Vortrag zum Thema User Interface, mit 21 Jahren gründete er mit Freunden die Firma Humanized, zwei Jahre später Songza, um zu demonstrieren, wie eine „menschliche Benutzerschnittstelle“ („human interface“) für Musik aussehen kann.

Video: Aza Raskin – Humanes Interface-Design (englisch)

Hier kann man weiterlesen auf golem.de.

Jef Raskins Buch

Jef Raskins Buch:
The Humane Interface. New Directions for Designing Interactive Systems.

Interview mit Aza Raskin von Mozilla Labs und Artikel auf golem.de zum User Interface von Firefox

Mozillas Browser soll humaner werden, am besten soll das Interface ganz verschwinden. So beschreibt Aza Raskin, der seit Anfang 2008 „Head of User Experience“ bei Mozilla Labs ist, das Ziel seiner Arbeit. „Menschen fürchten sich oft vor Veränderungen“, sagt Raskin im Gespräch mit Golem.de, aber nur was anders ist, könne auch besser sein.

Aza Raskin ist 24 Jahre alt und knüpft an die Arbeit seines 2005 verstorbenen Vaters Jef Raskin an. Der gilt als Vater des Mac und arbeitete schon daran, die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer humaner zu machen. Der Sohn hielt mit zehn Jahren seinen ersten Vortrag zum Thema User Interface, mit 21 Jahren gründete er mit Freunden die Firma Humanized, zwei Jahre später Songza, um zu demonstrieren, wie eine „menschliche Benutzerschnittstelle“ („human interface“) für Musik aussehen kann.

Video: Aza Raskin – Humanes Interface-Design (englisch)

Hier kann man weiterlesen auf golem.de.

Jef Raskins Buch

Jef Raskins Buch:
The Humane Interface. New Directions for Designing Interactive Systems.

Können Tag Clouds eine Navigation ersetzen?

Kürzlich wurde ich in eine Diskussion verwickelt, ob auf einer Website statt der Navigation eine Tag Cloud verwendet werden kann.
Nun, ich denke, eine Tag Cloud kann eine Navigation nicht ersetzen.
Hier ein paar Begründungen:

* Die Tag Cloud enhält im allgemeinen nicht ALLE Links auf Subbereiche, sondern nur einen Ausschnitt.
* Sie bildet die Hierarchie der Site nicht ab.
* Sie eignet sich für Blogs – dort lese ich und lasse mich ev. von einer Tag Cloud einladen, weiterzulesen. Auf Informationssite hat der User dagegen konkretere Ziele. Man stelle sich eine Site zum Thema Sport-Information vor. Wenn ein User sich für „Snowboard“ interessiert, wird ihm egal sein, ob der Tag für „Schifahren“ doppelt so groß ist, er könnte schlimmstenfalls meinen, dass „Snowboard“ hier unterrepräsentiert ist.
* User empfinden große Links als wichtiger als kleine.
* Ein Link in einer Tag Cloud funktioniert auch anders als ein Navigationslink: Ich erhalte eine Liste aller Artikel im Blog, die so getagged sind wie der Link – also eine lange „Wurst“. Wenn mich dagegen ein Link in einer Navi auf eine nächste Seite bringt, dann ist das ev. die nächste Hierarchieebene, dort werde ich bei der weiteren Navigation unterstützt, bis ich zum Blatt im Baum gefunden habe. Eine Tag Cloud unterstützt eben ein anderes konzeptuelles Model.

Jedenfalls – die Varianten einem Usability Test zu unterziehen ist die beste Methode, um Klarheit zu gewinnen.

Können Tag Clouds eine Navigation ersetzen?

Kürzlich wurde ich in eine Diskussion verwickelt, ob auf einer Website statt der Navigation eine Tag Cloud verwendet werden kann.
Nun, ich denke, eine Tag Cloud kann eine Navigation nicht ersetzen.
Hier ein paar Begründungen:

* Die Tag Cloud enhält im allgemeinen nicht ALLE Links auf Subbereiche, sondern nur einen Ausschnitt.
* Sie bildet die Hierarchie der Site nicht ab.
* Sie eignet sich für Blogs – dort lese ich und lasse mich ev. von einer Tag Cloud einladen, weiterzulesen. Auf Informationssite hat der User dagegen konkretere Ziele. Man stelle sich eine Site zum Thema Sport-Information vor. Wenn ein User sich für „Snowboard“ interessiert, wird ihm egal sein, ob der Tag für „Schifahren“ doppelt so groß ist, er könnte schlimmstenfalls meinen, dass „Snowboard“ hier unterrepräsentiert ist.
* User empfinden große Links als wichtiger als kleine.
* Ein Link in einer Tag Cloud funktioniert auch anders als ein Navigationslink: Ich erhalte eine Liste aller Artikel im Blog, die so getagged sind wie der Link – also eine lange „Wurst“. Wenn mich dagegen ein Link in einer Navi auf eine nächste Seite bringt, dann ist das ev. die nächste Hierarchieebene, dort werde ich bei der weiteren Navigation unterstützt, bis ich zum Blatt im Baum gefunden habe. Eine Tag Cloud unterstützt eben ein anderes konzeptuelles Model.

Jedenfalls – die Varianten einem Usability Test zu unterziehen ist die beste Methode, um Klarheit zu gewinnen.

Artikel in der Presse (diepresse.com): Usability: Dolmetschen zwischen Mensch und Maschine

Usability: Dolmetschen zwischen Mensch und Maschine
von WOLFGANG POZSOGAR (Die Presse)

Nur wenn Software-Lösungen von den Benutzern auch intuitiv und effizient verwendet werden können, sind sie für den Einsatz im Business geeignet. Dafür wird bereits bei der Entwicklung vorgesorgt.

Produkte müssen intuitiv und effizient benutzbar sein: Auf diese Definition lässt sich der Begriff Usability reduzieren. Was so einfach klingt, ist allerdings für viele Anbieter offenbar alles andere als selbstverständlich. Diese Erfahrung machen tagtäglich unzählige Menschen, wenn sie am Arbeitsplatz oder zu Hause vor dem Computer sitzen. Unverständliche Eingabeaufforderungen, mehrere komplexe Schritte, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen, mühseliges Studium der Hilfedatei und unzählige andere Probleme sorgen für Ärger und Ineffizienz.

Unverständliche IT kostet Geld

Solche Krämpfe mit IT kosten nicht nur Nerven, sondern Unternehmen auch viel Geld, meint Martina Manhartsberger von der Wiener Firma Interface Consult: „Wenn man die durch mangelnde Usability verursachten Kosten für verlorene Arbeitszeit, Einschulungen und Wiedererlernzeit berechnet, sind das bei Produkten, mit denen hunderte oder tausende Menschen arbeiten, beträchtliche Summen“, meint sie. Manhartsberger hat sich mit ihrer Firma Interface Consult auf Beratung im Bereich Usability konzentriert.

Dynamic Queries

Manchmal dauert es lange, bis wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis Anwendung finden.

Die „Dynamic Queries“ von Ben Shneiderman aus dem Jahre 1993 z.B.:

es wurde zwar anhand von ein paar Beispielanwendungen demonstriert, wie es funktioniert, das Prinzip, dass man anhand von Slidern mit 2 Begrenzungs-Markern in einer Datenbank sucht, hat aber nie breite Anwendung gefunden.

Hier die Dynamic Queries am Beispiel des „HomeFinders“:

also eine Immobiliensuche mit Such-Slider und sofortiger Anzeige des Suchergebnisses in einer Karte

Und jetzt ist es endlich soweit: das Prinzip von Shneiderman wird jetzt – 15 Jahre später – am Web zur Immobilien-Suche angewendet:

gleiche Scrollbars – andere Bedeutung

Hier wieder ein Zitat:
„Mich stört die Inkonsistenz der Scrollbars in Word und Powerpoint:
Mit dem Knopf mit den beiden nach unten gerichteten Pfeilen blättert man
in Powerpoint eine Seite weiter.
In Word dagegen setzt man die Suche fort. Wenn man beide Programme
intensiv nutzt ist das schon recht verwirrend.“